Line-up für 2023

Freitag:

ANTIHELD

Was macht eine junge Band nach dem Debüt-Album, zwei Deutschland- Tourneen mit ausverkauften Shows und einem Heimspiel vor 1500 Menschen? Eine Weile Netflix und „Ficken für den Weltfrieden“ oder vielleicht nach „Berlin am Meer“ ziehen? Natürlich nichts dergleichen, denn die fünf Stuttgarter Jungs von ANTIHELD bleiben sich und ihrer schwäbischen Dorfmetropole treu, verziehen sich lieber in den Proberaum und schreiben an neuem Material. Schnell wird klar, wohin die Reise geht, der Sound wird dreckiger und die immer persönlicheren Texte bringen die Stimmung der beziehungsunfähigen, politisch brüchigen Generation auf den Punkt. Jeder Song ist dabei wie ein Schlag ins Gesicht mit Zungenkuss und jede Zeile eine Umarmung mit Messer im Rücken. Folgerichtig und konsequent beschreibt nichts diese kaputte, berauschende Vergänglichkeit besser, als der neue Albumtitel „Goldener Schuss“. Und wer das Quintett kennt, weiß, dass bei jedem Konzert jedes Wort und jeder Ton bis in die letzte Faser gelebt und zelebriert wird. Schweiß, Tränen und die Angst vor dem letzten Song.

Samstag:

LIEDFETT

Es ist endlich soweit: Liedfett gehen auf Reisen und kommen im Odenwald rum um das 4 Bikes Festival in einen kochenden Schmelztiegel der Musik, der Freude und des Bikens zu verwandeln. Die gehaltvollen Livematrosen laden zum entfesselten Tanze ein, um Euphorie und Ekstase auf unserem Festival zu streuen. Es wird mit Sicherheit rockgebrettert, bis der Moshpit glüht. Liedfetts Qualität liegt schließlich seit jeher darin, ihre Energie ohne Verzögerung bereits mit dem ersten Takt auf das gesamte Publikum zu übertragen und mit jeder weiteren Melodie rhythmisch weiter in die Höhe zu schrauben, bis das Augenleuchten des glücksbeseelten Auditoriums den Horizont erhellt. Also jedenfalls so ungefähr. Ihr Weg ist die Musik, ihr Treibstoff der Optimismus. Ein Punk mit Blumen im Haar, ein Grashalm, der durch den Asphalt bricht. Liedfett reißen die Fenster der Welt auf, damit die Realität mal auslüften kann.

MAFFAI

Das Gegengift zum Erwachsenwerden trägt einen neuen Namen: Maffai. Das 2018 in Süddeutschland gegründete Quartett bewegt sich soundtechnisch irgendwo zwischen wütendem Indie und filigranem Post-Punk. Aus Melodie und rauer Oberfläche sticht hier insbesondere die Emocore-Sozialisierung der Bandmitglieder hervor. Spätestens live wird dies omnipräsent hörbar. Kein unnötiger Ballast. Kein Schnickschnack. Drei Minuten reichen, um gezielt auf den Punkt zu kommen. Maffai kombinieren verwaschene Gitarrenmelodien und flächige Synthies mit Texten zwischen Direktheit und kryptischer Metapher. Somit treiben sie den Zuhörer tanzend durch alle Gefühlslagen – und zwar solange bis auch dem Letzten die Teenage Angst ins Gesicht geschrieben steht.

Das war das Line-up 2022

Montreal | MAIN CONCEPT | Watch me Rise | DR. Woogle and the Radio | Mountain Reggae Radio | DJ MA1A | DJ Dan Wood | Sebastian Schimmer | Pocket Mucke | DJ Nilson | DJ Marchello

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